StipendiatInnen der Studienstiftung des Deutschen Volkes

In den vergangenen Jahren wurden mehrere von unserer Schule vorgeschlagene Abiturientinnen und Abiturienten in die "Studienstiftung des Deutschen Volkes" aufgenommen. Dies ist für uns als Schule eine große Auszeichnung und für unsere Absolventinnen und Absolventen eine tolle Chance für die Zukunft. Die Studienstiftung ist ein Begabtenförderungswerk, das die Hochschulbildung junger Menschen mit hoher wissenschaftlicher oder künstlerischer Begabung fördert.

Hier stellen sich die Ehemaligen vor.
 

Abiturient 2016: Gregor Gindlin

"Neun Monate ist es her, dass ich in der alten Aula unseres Schiller-Gymnasiums mein Abiturzeugnis und den Schulvorschlag für die Studienstiftung des deutschen Volkes in Empfang nehmen durfte. Das war ein toller Abschluss meiner recht kurzen Schulzeit am FSG.

Bis zur 9. Klasse habe ich ein Gymnasium in Niedersachsen besucht, mit dem Umzug meiner Familie nach Weimar stand nun auch für mich ein Schulwechsel an. Das naturwissenschaftlich ausgerichtete Schiller-Gymnasium wurde mir empfohlen, also meldete ich mich hier an, um meine letzten drei Schuljahre zu absolvieren. Dass ich diese Entscheidung nie bereut habe, liegt vor allen Dingen daran, dass am FSG meine außerschulischen Aktivitäten sehr gefördert wurden. Mir macht es Spaß, mich in Wettbewerben mit anderen zu messen, und so nahm ich jährlich an Wettbewerben wie Jugend debattiert, der Mathematik- und Physikolympiade, dem Sächsischen Jugendredeforum oder dem Thüringer Lateinwettbewerb teil. Insbesondere die Erfahrungen im Rahmen von Jugend debattiert haben mich dabei ungemein bereichert. Hier waren analytisches Denken, Sprachgefühl und Überzeugungskraft gefragt. Die Fähigkeiten, die ich während der vielen Debattenrunden, zuletzt im Bundesausscheid in Berlin, gelernt und trainiert habe, empfinde ich als äußert hilfreich fürs Studium und die weitere Berufslaufbahn.

Neben meinen außerschulischen Aktivitäten bin ich ebenfalls dankbar dafür, dass mir das FSG mein Auslandsjahr in der Oberstufe zwischen der 11. und 12. Klasse ermöglicht hat. Das ist durchaus kein typischer Zeitpunkt für ein Auslandsjahr, der sich aber für mich einmal ergeben hatte, und ich rechne es den Oberstufenkoordinatoren hoch an, dass sie trotz des Kurssystems der Oberstufe einen Weg gefunden haben, dass ich ein Jahr an einer Highschool im Bundesstaat Maine (USA) verbringen konnte. Nach meiner Rückkehr aus den Vereinigten Staaten habe ich dann die 12. Klasse absolviert und mein Abitur im Frühjahr 2016 erfolgreich abgeschlossen.

Im Herbst 2016 habe ich mein Maschinenbaustudium an der TU Dresden begonnen. Parallel dazu lief das Bewerbungsverfahren für die Studienstiftung des deutschen Volkes. Auf dem Auswahlwochenende bei Leipzig habe ich meinen Vortrag über das „Containern“, also die Entnahme von Lebensmitteln aus den Abfallcontainern unserer Supermärkte, gehalten, weil mich die riesige Lebensmittelverschwendung in unserer Gesellschaft beschäftigt.

Zwei Wochen nach dem Auswahlseminar erhielt ich schließlich die Zusage der Studienstiftung über meine Förderung. Vor einem Monat habe ich mein erstes Wochenendseminar besucht, das Thema war „Zeit- und Selbstmanagement“.

Ich empfinde die Förderung durch die Studienstiftung als eine große Bereicherung, da mir mit Workshops, Seminaren, geförderten Auslandsaufenthalten etc. fantastische Möglichkeiten geboten werden, mich weiter zu entwickeln und zu lernen. Dabei war es auch nicht schlimm, als ich im Verlauf des letzten Semesters festgestellt habe, dass Maschinenbau doch nicht das Richtige für mich ist. Ich habe meine Studium in Dresden abgebrochen und werde jetzt im April anfangen, in Jena Jura zu studieren. Die Förderung durch die Studienstiftung wird mir dabei erhalten bleiben."

- Gregor Gindlin im März 2017
 

Abiturient 2015: Janik Riese

"Es war ein besonderer Moment, als ich zusammen mit meinem Abitur-Zeugnis noch den Vorschlag unserer Schule für ein Stipendium der Studienstiftung des deutschen Volkes erhalten habe. Jedes Jahr werden ausgezeichnete Schüler, die sowohl mit ihren akademischen Leistungen wie auch sozialem Engagement und besonderen Begabungen herausstechen, von ihren Schulen für die Stiftung empfohlen. Während der Schulzeit konnte ich meine eigenen Interessen besonders bei den Wettbewerben „Jugend forscht“ (Thema: Der genetische Polymorphismus des HI-Virus) und „Jugend trainiert für Olympia“ (Bundesfinale Triathlon) verfolgen.

Nach der Einsendung eines ausformulierten Lebenslaufes, zusammen mit einem ausgefüllten Fragebogen, wurde ich zu einem Auswahlwochenende nach Lauenburg an der Elbe eingeladen. Dort traf ich statt auf die erwartete elitäre Konkurrenz, auf Kollegialität und erfrischende Intellektualität zahlreicher Mitbewerber, die dieses Wochenende unvergesslich machten. Der Ablauf bestand lediglich aus zwei Einzelgesprächen und fünf Vorträgen mit Diskussion, wobei jedes Gruppenmitglied einen solchen zu halten hatte. Ich entschied mich nach reiflichen Überlegungen den Vortrag der Thematik „Mikroaggressionen im zeitgenössischen Diskurs“ zu widmen und damit auf die entstehenden Konflikte der Kategorisierung durch marginalisierte Gruppen hinzuweisen.

In den Einzelgesprächen wurde intensiv auf den eigenen Lebenslauf eingegangen, aber auch grundlegende philosophische Fragestellungen und sprunghafte Wechsel in andere Sprachen mussten souverän erörtert werden. Auch wenn derartige Auswahlseminare nicht jeden in der Stiftung willkommen heißen können, so haben sie mir eine fortwährende Gemeinschaft gegeben, die ich sonst an meinem Studienort nicht in einem solch diversen Ausmaß hätte finden können.

Deshalb kann ich mich gar nicht genug bedanken für die Unterstützung, die ich während meiner Schulzeit erhalten habe und welche meine heutigen Leistungen erst möglich gemacht hat. Ich hoffe, dass auch ihr, die heutigen Schüler des Schiller-Gymnasiums, alle Möglichkeiten nutzt, die euch angeboten werden, und ihr niemals eure eigenen Interessen aus den Augen verliert."

- Janik Riese im Februar 2017
 

Abiturientin 2014: Helena Hanneder

"Ich erinnere mich noch genau daran, wie mein guter Freund Matthias Lauer bei unserer Abiturrede das Zitat von unserem Schulnamensgeber Schiller einbrachte: “Der kluge Mann baut vor”. Wilhelm Tell hatte ich nie gelesen, aber auch ohne Kontext passt dieses Zitat wie die Faust auf’s Auge, denn in und auch außerhalb der Schule habe ich mich ausprobiert und die Chance gesehen, eine solide Ebene für den weiteren Lebensweg zu schaffen.

In der Schule haben wir viel gelernt und, auch wenn man einiges im späteren Leben nicht weiter verwenden wird, eine gute Allgemeinbildung erlangt. Ich persönlich hatte viel Spaß im Chor, orientierte mich allerdings auch viel ausserschulisch. Ich hatte lange Zeit Geigen- und Gitarrenunterricht und konnte so meine musikalischen Interessen, auch außerhalb des Chores, vertiefen. Ich spielte erst Fußball und dann Volleyball, jedoch entdeckte ich meine wirkliche Leidenschaft im Jugendtheater Stellwerk, und bekam sogar die Chance, im DNT zu spielen. Hier konnte ich sehen, dass Literatur nicht nur einen Platz im Klassenraum hat, sondern immer noch zum Leben erweckt wird; ein Gedanke, der mich bis zu meinem Studium nicht wieder losgelassen hat.

Das Verlangen nach der Schule die Stadt und das Land zu verlassen, packte mich, auch wenn ich letztendlich im nicht weit entfernten Belgien lebte, um richtig Französisch zu lernen. Für mein Studium hat es mich nun noch ein bisschen weiter in die Welt gezogen und ich werde ein 4-jähriges MA (Hons) Studium in Englischer Sprache und Literatur in Edinburgh in Schottland verbringen. Als Nebenfach konnte ich sogar Französisch mit Französischer Literatur wählen. - So hat sich mein Jahr in Belgien auch noch auf sprachlicher Ebene ausgezahlt. In Edinburgh habe ich auch eine Theatergruppe gefunden, die Stücke auf französisch probt, was viele meiner vorherigen Hobbies vereint.

Mit diesem Engagement konnte ich ein Stipendium der Studienstiftung des Deutschen Volkes erhalten, das mich ideell und finanziell fördert. Es lohnt sich also, wenn man seinen Interessen nachgeht und seinen Horizont auf vielfältige Art erweitert. Der kluge Mann [und die kluge Frau] baut also vor."

- Helena Hanneder im Mai 2016
 

Abiturient 2011: Joseph Kauer

"Seit dem Sommersemester 2012 werde ich von der Studienstiftung des deutschen Volkes gefördert. Dank des Vorschlags der Schulleitung und der Einschätzung meiner Stammkursleiterin Frau Dr. Schorcht konnte ich am Auswahlwochenende der Studienstiftung in Rothenburg ob der Tauber teilnehmen. Die Bewerber von anderen Schulen waren allesamt gute Abiturienten und interessante Persönlichkeiten, so dass das Wochenende an sich schon lohnend war. Meine Zusage kam wenige Wochen später per Post. Den Ausschlag hat neben dem Quentchen Glück wohl mein außerschulisches Engagement gegeben. In den Gesprächen mit der Jury musste ich oft Stellung dazu nehmen.

Dabei ist außerschulisches Engagement nicht zwingend als Konkurrenz zur Schule zu betrachten. Im Gegenteil: Die Layoutkenntnisse, die ich mir für die Schülerzeitung „Schillers Erbe“ erarbeitet habe, erleichterten mir gestaltende Arbeiten in allen Fächern. Des Weiteren ist der Debattierclub meines Erachtens nach die beste Vorbereitung für das Recherchieren und Halten von Vorträgen in Studium und Beruf. So helfen mir die Anregungen, die ich in Chemie bekam, bis heute im naturwissenschaftlichen Studium und die Erfahrungen in der Schülervertretung beim studentischen Engagement. Auch alle anderen Arbeitsgemeinschaften können die vielseitige Bildung fördern. In der Universität werden solche „Schlüsselqualifikationen“ von jedem Studenten gefordert.

Neben der finanziellen Förderung profitiere ich als Stipendiat von den Rahmenangeboten der Studienstiftung: Im August 2012 konnte ich das erste Mal an einer Sommerakademie teilnehmen. Dabei treffen sich Professoren und Stipendiaten, um über eine Zeit von zwei Wochen mannigfaltige Themen zu bearbeiten. Meine erste Sommerakademie fand in Greifswald an der Ostsee statt: Die Freizeit kam also auch nicht zu kurz. Obwohl ich mein Erstes Staatsexamen in Medizin noch nicht absolviert habe, durfte ich mich intensiv mit Palliativmedizin auseinandersetzen. Die Zeit der Akademie habe ich als sehr bereichernd erlebt. Derzeit bewerbe ich mich über die Studienstiftung für einen dreiwöchigen Sprachkurs in England, um meinen Traum von einem Auslandssemester in den Vereinigten Staaten verwirklichen zu können.

Mein Fazit steht fest: Schulisches Engagement und ein gutes Abitur lohnen sich. Ich bin sehr dankbar, dass meine Schule mich für die Studienstiftung des deutschen Volkes vorgeschlagen hat."

- Joseph Kauer im November 2012
 

Abiturientin 2009: Mechthild Herzog

"Als unser Schulleiter, Herr Etzhold, vor dem versammelten Jahrgang, allen Lehrern und sämtlichen Angehörigen verkündete, ich sei mit einem 1,0-Abiturschnitt Jahrgangsbeste und aufgrund dessen und wegen meines Einsatzes für die Schule (bei der Website, bei der Schülerzeitung, kurzzeitig bei der Leitung des kleinen Chores usw.) für die Studienstiftung vorgeschlagen, dachte ich: Wow. Geschafft. Und noch ein bisschen mehr als das.

Als ich dann ein gutes halbes Jahr später beim Auswahl-Wochenende der Studienstiftung war, dachte ich: Oje. Was für eine Ansammlung kluger, sozialer, engagierter Menschen. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich bereits ein Semester studiert (Sprach- und Kulturwissenschaften der Germanistik im ersten und Geschichte im zweiten Hauptfach an der TU Dresden). Beide Hauptfächer waren (und sind und werden es immer mehr!) interessant, nichtsdestotrotz wusste ich, dass ich hier nicht länger so etwas wie „Jahrgangsbeste“ war, sondern nur irgendeine Studentin unter hunderten anderen. Ein ähnliches Gefühl hatte ich auch zu Beginn beim Auswahlwochenende – wie sich aber letztendlich herausstellte: zu unrecht. Wenige Tage nach dem Seminar flatterte ein Brief in den Postkasten, der mir bestätigte, dass ich nun Studienstiftler auf Probezeit sei (so ist das grundsätzlich – erst ab dem vierten Semester kann man komplett in die Förderung aufgenommen werden). Schon bei diesem Auswahlseminar gab es wunderbare, höchst niveauvolle Gespräche und viele Menschen, mit denen ich mich „auf einer Wellenlänge“ fühlte. Das bestätigte sich beim ersten Dresdner Studienstiftungsstammtisch (ich liebe dieses Wort).

Was mir in Zukunft durch die Studienstiftung für Möglichkeiten offen stehen, haben meine Vorgänger ja bereits ausführlich erzählt – da ich erst wenige Monate Mitglied bin, konnte ich noch keines davon am eigenen Leib erfahren. Aber ich freue mich auf jedes. Und hoffe vor allem, etwas Zeit dafür übrig zu haben – neben Studium, studienbegleitender Ausbildung zur Journalistin (beim Institut zur Förderung publizistischen Nachwuchses – auch ein Stipendium) und all dem, was ich von meinem Vorstudentenleben ins Studentenleben an sozialem Engagement übertragen und seitdem neu aufgenommen habe. Auch das ist der Studienstiftung nämlich sehr wichtig: keine reinen „Fachidioten“ heran zu ziehen, sondern menschlich kompetente, rundum gebildete und vielseitig interessierte und engagierte Menschen. Ich gebe mir alle Mühe, ein solcher zu werden. Schon allein, um weiterhin in der Studienstiftung zu bleiben. Das lohnt sich – finanziell wie ideell."

- Mechthild Herzog im Mai 2010
 

Abiturient 2008: Erik Hebestreit

"Zehn Jahre ist es her, dass ich im Jahr 2000 an das Friedrich-Schiller-Gymnasium gekommen bin. Warum ich damals gerade an diese Schule wollte? Beim Tag der offenen Tür hatte es mir in der Schule mit der eigenen Sternwarte und den spannenden Experimenten im Physik- und Chemie-Kabinett als Viertklässler besonders gefallen. Und jetzt, ein Jahrzehnt später, bin ich in Jena an der Universität und höre mir Vorlesungen über Quantenmechanik, Laser-Physik und Optik an.

Ein Hauptgrund für diese Entwicklung liegt natürlich in der Schule. Mit 14 bin ich in die Astronomie-AG eingestiegen und zum Ende meiner Schullaufbahn war ich in der Physik-AG der Schule. Außerdem war ich immer wieder bei den Physik- und Mathematikolympiaden dabei. Nicht zuletzt hat auch der Unterricht am FSG mein Interesse an den Naturwissenschaften gesteigert. Schließlich habe ich dann in meinen Leistungsfächern Physik und Mathematik das Abitur geschrieben. Ein wahnsinnig tolles Gefühl, bei der Zeugnisausgabe sein Abiturzeugnis überreicht zu bekommen und danach aus der Schule zu gehen, mit dem Gedanken "so ... jetzt sind also die 12 Jahre Schule rum". Da war ich schon etwas stolz, mich nun Abiturient und bald darauf Student nennen zu dürfen.

Ich erfuhr an diesem Tag außerdem, dass ich von der Schule für die Aufnahme in die "Studienstiftung des deutschen Volkes" vorgeschlagen wurde. So nahm ich einige Monate später an einem Wochenend-Auswahlseminar teil und bekam wenig später Bescheid, dass ich in die Studienstiftung aufgenommen wurde. Neben der finanziellen Unterstützung wird einem hier noch viel mehr geboten. Am interessantesten für mich ist der monatliche Stammtisch der Jenaer Studienstiftler, bei dem man sich über verschiedenste Sachen austauschen kann. Außerdem kann man an Sommerakademien und wissenschaftlichen Kollegs teilnehmen oder geförderte Sprachreisen unternehmen. Auch Auslandsaufenthalte, zum Beispiel ein Auslands-Studiensemester, werden unterstützt. Für den Kontakt zur Studienstiftung hat man einen Ansprechpartner, den Vertrauensdozenten, an der Universität, mit dem man über sein Studium und seine Ziele sprechen und sich in vielen Fragen Hilfe holen kann.

Somit war ich gerüstet, das zu tun, was ich mir schon mehrere Jahre lang vorgenommen hatte ... und zwar mit dem Physik-Studium in Jena zu beginnen. Inzwischen bin ich im vierten Semester und habe meine Entscheidung bis heute nicht bereut. Auch wenn ein Studium wesentlich anstrengender und zeitintensiver ist als der Schulalltag, so ist es für mich trotzdem das, was mich schon immer interessiert hat und mir wirklich Spaß macht. Deswegen würde ich jedem empfehlen, nicht unbedingt nur das zu studieren, was aktuell die besten Jobaussichten verspricht, sondern gleichzeitig auch die eigenen Interessen zu berücksichtigen. Schließlich hat man dann sein gesamtes Arbeitsleben mit der Thematik zu tun.

Um mein Englisch aufzufrischen, wollte ich eigentlich in den kommenden Semesterferien einen Sprachkurs über der Studienstiftung in Südengland machen. Diese Pläne haben sich jetzt allerdings geändert. Mit Unterstützung des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) habe ich einen Praktikumsplatz in Boulder/Colorado bekommen und werde im Sommer für drei Monate dorthin fliegen. Hier habe ich die Möglichkeit, mich an der Universität of Colorado mit Nanooptik (Nahfeldmikroskopie und Ultrakurzzeitspektroskopie) zu beschäftigen. Auch Hinweise zu solchen Fördermöglichkeiten erhält man über die Studienstiftung.

Auf jeden Fall kann ich sagen, dass mich unsere Schule sehr gut auf das Studium und das Leben vorbereitet hat. Die Mitgliedschaft in der Studienstiftung gibt mir außerdem noch guten Rückenwind, sodass ich mich ganz auf mein Studium konzentrieren kann. Also strengt Euch an! Es lohnt sich wirklich, ein gutes Abitur abzulegen."

- Erik Hebestreit im Mai 2010
 

Abiturientin 2007: Elisabeth Tobisch

"Liebe Schülerinnen und Schüler,

ich erinnere mich sehr genau an den Moment, als ich in der Aula unserer Schule mein Abiturzeugnis überreicht bekam - was für ein tolles Gefühl! Ich freute mich nicht nur darüber, dass die anstrengende Zeit der Prüfungsvorbereitung vorbei war, sondern war auch sehr stolz auf mich. Zwölf Jahre lang hatte ich viel Zeit und Kraft für all die Aufgaben aufgebracht, die jede Woche neu anstanden.Das ist nun schon wieder drei Jahre her - unglaublich, wie schnell die Zeit vergeht!

Im Mai 2007 hatte ich einen klaren Plan, wo und was ich in den nächsten Jahren studieren werde. Mittlerweile habe ich festgestellt, dass oftmals eh alles anders kommt, als man denkt. Zunächst bin ich nach Leipzig gezogen, um dort für zwei Semester „Kommunikations- und Medienwissenschaft“ im Kernfach und „Theaterwissenschaft“ im Nebenfach zu studieren. Nach einiger Zeit stellte ich fest, dass mein Hauptfach nicht das gewünschte Interesse in mir weckte. Die Erkenntnis, eventuell eine „falsche“ Studienkombination gewählt zu haben und aufgrund eines Fachwechsels Zeit zu verlieren, stimmte mich erst negativ. Doch ich stand hinter dieser Entscheidung und erkannte, dass es keinen Sinn macht, nur mit halber Motivation und Lust ein Fach zu studieren. Ich bin fest davon überzeugt, dass man sein Studium nur wirklich befriedigend und erfolgreich absolvieren wird, wenn man (fast) jeden Tag mit Freude und Leidenschaft an seine Arbeit herangeht.

Neben diesem unvorhergesehenen Wechsel passierte im selben Jahr noch etwas, mit dem ich nicht gerechnet hatte. Kurz vor dem Abitur berichtete meine Kursleiterin mir, dass sie mich aufgrund meines Durchschnitts (1,1) bei der Studienstiftung des deutschen Volkes vorgeschlagen hat. Nachdem ich ein halbes Jahr später ein mehrtägiges Auswahlseminar absolvierte, erhielt ich zu meiner großen Freude die Nachricht, dass ich Mitglied der Studienstiftung sei. Bereits auf dem Auswahlseminar teilte man den Bewerbern viele Informationen über die zukünftigen Fördermöglichkeiten mit. Dazu gehört nicht nur das Stipendium, das heißt der finanzielle Zuschuss, sondern insbesondere auch eine Bandbreite an Veranstaltungen, an denen man als Stipendiat teilnehmen kann. Darunter fallen unter anderem Sprachkurse, wissenschaftliche Kollegs und eine Sommerakademie. Diese findet jährlich an unterschiedlichen internationalen Orten statt und gibt den Studenten die Möglichkeit, in einer tollen Umgebung (zum Beispiel Südtirol oder Nizza) mit renommierten Dozenten an einem Thema zu arbeiten. Außerdem hat jeder Stipendiat sowohl einen Vertrauensdozenten am Hochschulort sowie einen Referenten der Studienstiftung als direkten Ansprechpartner, den man jederzeit kontaktieren kann, falls man Fragen oder Probleme hat. Das sogenannte „Intranet“ ist eine digitale Plattform, über die sich alle Mitglieder und Dozenten austauschen können. Dort erhält man Informationen über aktuelle Praktikumsplätze oder Kontaktdaten zu anderen Stipendiaten.

Der Höhepunkt meiner bisherigen Zeit in der Stiftung war eine mehrtägige Studienreise nach Venedig zur „Biennale di Venezia“. Das Programm bildete eine gelungene Mischung aus selbstständigem Erkunden der Stadt und einigen sehr interessanten und keineswegs langweiligen Besuchen von Museen, Palästen und Ausstellungen.

Insgesamt stellt die Aufnahme in die Studienstiftung des deutschen Volkes wirklich eine große Chance dar, da man Zugang zu spannenden Bildungsangeboten auf einem hohen Niveau erhält, die einem sonst verwehrt bleiben. Zudem lernt man interessante Menschen aus unterschiedlichsten Fachbereichen und Regionen kennen.

Als ich der Studienstiftung vor einem Jahr mitteilte, dass ich nicht nur die Stadt, sondern auch das Fach wechseln werde, waren sich meine zwei Ansprechpartner einig, dass dies eine vollkommen legitime und richtige Entscheidung sei. Es ist nicht falsch, sich selbst noch einmal zu befragen, ob der eingeschlagene Weg zufriedenstellend ist oder ob ein Richtungswechsel besser wäre. Wer Mitglied in der Studienstiftung sein möchte, muss sicherlich nicht zwingend den geradlinigen Weg gehen oder einer bestimmten Norm entsprechen. Man sollte jedoch den Willen besitzen, sich seinen Aufgaben im Studium mit voller Energie und sicherlich auch dem Fleiß zu widmen.

Ich weiß sehr gut, dass man als Schüler in einigen Fächern diese von mir postulierte Leidenschaft oftmals nicht hat. Am Ende entscheidet natürlich auch vor allem die Abiturnote darüber, ob man Euch für eine Aufnahme vorschlägt. Mit Sicherheit ist es schon ein kleiner „Kampf“, die Schule mit einem sehr guten Abitur zu beenden. Ich würde ihn aber immer wieder antreten, um einen Rahmen zu schaffen, in dem ich mein Potential gut ausbauen kann. Mittlerweile studiere ich „Theaterwissenschaft“ im Kernfach und „Pädagogik“ als Nebenfach in Mainz und bin sehr glücklich damit. Eventuell werde ich ab Herbst mein Studium in Bern fortsetzen."

- Elisabeth Tobisch
 

Abiturient 2003: Dr. Christian Holz

Christian Holz schloss sein Abitur am Friedrich-Schiller-Gymnasium 2003 ab. Anschließend nahm er ein Studium der Softwaresystemtechnik am Hasso-Plattner-Institut der Universität Potsdam auf. Nach Auslandsaufenthalten am University College London in den Bereichen Geography and Geomatic Engineering und an der Columbia University in New York im Bereich Human-Computer Interaction schloss er sein Studium Ende 2008 als Master of Science ab. Christian promovierte 2009-2013 im Bereich Human-Computer Interaction der mathematisch-naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Potsdam um Dr. rer. nat. mit Forschungsaufenthalten bei Microsoft Research, Autodesk Research und der Universität Kopenhagen.

Die Studienstiftung des deutschen Volkes förderte Christian während seines gesamten Studiums und unterstützte seine Promotion anschließend mit ihrer Doktorandenförderung. Neben finanziellen Zuschüssen zu Auslandsaufenthalten bot die Stiftung ihm abwechslungsreiche Sommerprogramme und die Teilnahme an einem vertiefenden Sprachkurs in Frankreich.

http://www.christianholz.net