Am Montag, dem 10. Juni, trat die Klasse 10a ihre Klassenfahrt nach Brüssel und Den Haag an. Um 7:10 Uhr trafen wir uns am Weimarer Hauptbahnhof, um mit dem Zug nach Erfurt zu fahren. Ohne langen Aufenthalt ging es auf direktem Wege Richtung Frankfurt. Die Fahrt wurde hauptsächlich durch Schlaf oder Vorfreude auf die kommende Klassenfahrt gedeckt. Etwa 10:00 Uhr kamen wir in der hessischen Großstadt an. Lange war unser Besuch aber nicht, denn vor uns lagen 3-4 Stunden Zug direkt nach Brüssel. 400 km später kamen wir in der belgischen Hauptstadt an. Nach kleinen Ticketproblemen konnten wir endlich in die Metropole entlassen werden. Mit der S-Bahn ging es gemeinsam zum Airbnb der Jungs. Hier kamen wir ca. 16:00 Uhr an, aber lange konnte keiner warten. Wir wollten Brüssel sehen und so ging es 16:45 Uhr zum Parlamentarium. Mit einem Audioguide wurden wir durch die Geschichte der EU geleitet. Nach einer Stunde ging es zurück zur Unterkunft. Frau Bialas ist mit den Mädchen zu einem anderen Airbnb gefahren und Herr Wiegand ist mit den Jungs in der Unterkunft geblieben.
Ab hier kann nur aus der Perspektive der Jungs geschrieben werden: Der Hunger nach der langen Fahrt wurde schlimmer. Vier tapfere Soldaten, die ihre letzten Kräfte sammelten, um das Nötigste einzukaufen, marschierten los und kamen unter anderem mit 30 Eiern im Schlepptau zurück in das Airbnb. Hier wurde schon angefangen, Essen zu kochen. Curry mit Reis stand auf dem Speiseplan, was natürlich auch leer wurde. Als Gruppe wurde aufgeräumt und danach wurde es Ernst. Ein Spieleabend stand auf dem Programm - und was passte besser als der Klassiker „Werwolf“? Um 22:30 Uhr wurden alle ein bisschen müde, also ging jeder in sein Bett und so war der erste Tag der Klassenfahrt vorbei.
Am Dienstag startete unser Tag mit einem gemeinsamen Frühstück in unseren Airbnbs. Von dort aus fuhren wir dann zum Europäischen Parlament. Nach einer kurzen Besichtigung des Plenarsaals folgte eine Einführung in die Abläufe des Parlaments, bei der wir ebenfalls die Europawahlen besprachen, bei denen einige unsere Klassenkameraden dieses Jahr das erste Mal teilnehmen durften. Anschließend erhielten wir die Chance, mit der CDU- Politikerin Frau Walsmann über bestimmte Themen zu diskutieren.
In einer kurzen Pause konnten wir die Innenstadt von Brüssel näher kennenlernen, indem wir den Marktplatz besichtigten und belgische Schokolade sowie Waffeln und andere Souvenirs kauften. Das Haus der europäischen Geschichte war ein weiterer Punkt auf unserem Tagesplan, weshalb dies unsere nächstes Ziel war. Dort konnten wir mittels Audioguides und einer sehr interessanten Führung unser Wissen bezüglich der Geschichte der EU erweitern.
Um die Arbeit der Politiker, insbesondere den Prozess der Gesetzgebung, besser nachvollziehen zu können, folgte ein Rollenspiel im Parlamentarium. Dabei übernahmen wir die Rolle eines Politikers und konnten selber den Prozess der Gesetzgebung mit allen Abstimmungen, Diskussionen und resultierenden Änderungen am Gesetz durchleben.
Nach diesem anstrengenden, aber dennoch sehr informativen Tag, kehrten wir erschöpft in unsere Airbnbs zurück und genossen die Ruhe mit einem gemeinschaftlichen Filmabend.
Am Mittwoch stand für uns eine dreistündige Busfahrt an - es ging von Brüssel nach Den Haag. Auf dem Weg dorthin sind wir durch Antwerpen und Rotterdam gefahren. Kurz nach zwölf Uhr sind wir dann in Den Haag angekommen und haben uns auf den Weg zum Hostel gemacht. Dort haben wir unsere Koffer und Rucksäcke abgestellt. Danach starteten wir eine von Herrn Wiegand geplante Stadtrallye. Leider hat das Wetter nicht mitgespielt und so waren wir gezwungen, Den Haag im Regen erkunden. Den Tag haben wir ausklingen lassen mit ein paar Runden "Werwolf". Gerade nach dem vollen Programm in Brüssel war der ruhige Tag in Den Haag genau das Richtige ...
Am Donnerstag sind wir nach endlich etwas mehr Schlaf in der Nacht und einem schön zubereiteten Frühstück mit geliehenen Fahrrädern zusammen zur Nordseeküste geradelt, vorbei am Internationalen Gerichtshof, wo wir eigentlich eine Führung bekommen sollten, die leider abgesagt wurde. An der Nordsee angekommen, sind wir zur Promenade und dem Riesenrad gegangen. Vor Ort haben wir dann noch nach vortägiger spontaner Überlegung Schwarzlicht-Minigolf gespielt. Der Rest des Nachmittags war Freizeit für alle, und wir durften selbst entscheiden, wann wir wieder zurückfahren und was wir bis dahin noch machen wollen. Die nur guten 15°C Wassertemperatur konnten manche nicht abhalten, trotzdem in die Nordsee zu springen. Als wir uns abends wieder alle zusammengefunden haben, gab es für alle Pizza und wir machen einen letzten gemeinsamen Spieleabend. Unser Besuch im IGH wurde zwar abgesagt, aber wir sind bestimmt nicht das letzte Mal in Den Haag gewesen.
Nach vier sehr erlebnisreichen Tagen mit vielen Werwolf-Spielen, „Running-Gags“ und mindestens fünfhundert gehobenen Scheren, verabschieden wir uns wehmütig nicht nur von Brüssel und dem wunderschönen Den Haag, sondern auch von unseren Mitschülern und Klassenlehrern. Nachdem wir nun auch die letzten 8 Stunden wundervoller Zugfahrt, mehr oder weniger heil und nur mit wenigen Verlusten überstanden haben, sagen wir mit einer letzten gehobenen Schere: "Bye bye, 10a!"